Non(n)sens!
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Eine ausgesprochen skurrile Tragödie ist die Vorgeschichte zu dieser „musical comedy“, einem Musical-Welterfolg, der am 12.Dezember 1985 am Cherry Lane Theatre in New York uraufgeführt wurde. Das Stück erhielt zahlreiche Preise, darunter den Outer Critics Circle Award für das beste Musical, das beste Buch und die beste Musik, wurde weltweit bereits mehr als 5000mal produziert und in rund 20 Sprachen übersetzt. Die deutsche Erstaufführung fand am 8. Dezember 1989 in den Kammerspielen Düsseldorf statt; die Schweriner Erstaufführung feierte im Sommer 2000 im Rahmen der bekannten Schlossfestspiele in einer Inszenierung des Staatstheaters Schwerin Premiere.

Mit Non(n)sens ist Dan Goggin ein überaus witziges Stück über Nonnen geglückt, in dem er weder die Kirche noch die Gläubigen bloßstellt.



Die Geschichte führt uns zu den Kleinen Schwestern von Hoboken. Ein Großteil der ursprünglich 71 Nonnen – um genau zu sein 52 von ihnen – kam durch eine Fischvergiftung um. Dabei wollte Schwester Julia mit ihrem Rezept für Bouillabaisse alle beeindrucken – nur muss bei der Zubereitung irgendetwas schief gelaufen sein.

48 der verblichenen Schwestern konnten auch beerdigt werden. Für die Bestattungen der restlichen vier reichte leider das Geld nicht mehr. Vorübergehend haben sie die Mitschwestern deshalb tiefgekühlt. Nun versuchen die Ordensschwestern, die überlebt haben - da sie am Tag des Fischessens beim Bingo waren – Geld zu verdienen, um auch die gefrorenen Nonnen bestatten zu können.

Eine Benefizveranstaltung wird organisiert – eine Musical-Show, in der die Nonnen ihre individuellen Showtalente mit Tanz- und Gesangseinlagen unter Beweis stellen.
Anfangs haben sie Mühe – denn das neue Metier ist schon etwas ungewohnt, aber dann entwickeln sie alle ungeahnte Talente!

Und das Ergebnis ist eine komische, knallig bunte Revue mit wunderbaren Musiknummern, Herz, Komik und einem unschlagbaren Ensemble. Die Nonnen gewähren Einblicke in das Alltagsleben der fidelen Klosterbewohner und deren verschiedene Eigenarten und heimliche Sehnsüchte.



Die vorgestellte Produktion des Musicals "Non(n)sens" basiert auf einer Bearbeitung von Thomas Woitkewitsch und einer adaptierten Spielfassung von Sven Jenkel, der auch für die Regie verantwortlich zeichnet. Die Inszenierung entsteht in Trägerschaft und mit hervorragender Unterstützung der Musik- und Kunstschule ATARAXIA. Die musikalischen Leitung liegt bei Matthias Beitien. Die Choreographien stammen von der Solotänzerin Maya Böcherer.

Neben den fünf Schwestern, die in der ursprünglichen Version auftreten, begegnet der Zuschauer bei uns außerdem Schwester Pianissimo, die so gerne am Klavier sitzen würde und vier weiteren Nonnen, den sogenannten „Spa゚schwestern“ sowie der siebenköpfigen „Mount-St.-Helen-Band“, die für die Live-Musik sorgt.

Die Inszenierung entstand durch die kontinuierliche Probenarbeit eines kunstfaszinierten Ensembles. Um den Ansprüchen an einen unterhaltenden, beeindruckenden Theaterabend gerecht zu werden, haben die professionellen Lehrerinnen und Lehrer des ATARAXIA die Probenarbeit begleitet und hilfreich zur Seite gestanden. Die künstlerische Selbstständigkeit und den Spieltrieb der Jugendlichen zu fördern und in die richtigen Bahnen zu lenken erwies sich als richtiger Ansatz: Die Premiere im Sommer 2008 fand vor überfülltem Haus statt und endete nach vier Zugaben, Standing Ovations und vielen Wiederholungswünschen.



Spielfassung und Regie - Sven Jenkel
Musikalische Leitung - Matthias Beitien
Choreographien - Maya Böcherer

Personen:
Schwester Maria Regina, übergewichtige Mutter Oberin - M.Heßke/Franziska Fiech
Schwester Hubert, Lehrerin der Novizin, Stellvertretende Oberin - Samira Hempel
Schwester Maria Amnesia, hat ihr Gedächtnis verloren, nachdem ihr ein Kruzifix auf den Kopf gefallen ist, Bauchrednerin - Anna Jamborsky
Schwester Maria Leo, Novizin, strebt an, die erste Nonne die gleichzeitig Primaballerina ist zu werden - Liane Jaskulke
Schwester Robert Anne, Chauffeurin des Klosters, etwas ordinär, geht der Mutter Oberin dauernd auf die Nerven - Nathalie Heßke/Claudia Roick

Schwester Pianissimo, möchte gerne ans Klavier - Hannes Hafemeister/Sven Jenkel
Die Spaß-Schwestern - Eugénie Becker, Andra Born/Annemarie Frömke, Cathleen Rabe und Juliane Vatter

Die Mount-St.-Helen-Band:
Arne Förtsch/Martin Strauss (Schlagzeug), Helen Hinrichs (Klarinette), Andreas Leclaire/Bernd Kersten (Klavier), Anne Roedziusz (Saxophon), Maxie Schreiber (Querflöte), Nathalie Schulz (Synthesizer), Albert Thoennissen (Bass)


Musikalische Einstudierung - Samira Hempel
Regieassistenz - Philipp Jasper und Hannes Hafemeister
Bühnenentwurf - Matthias Beitien und Sven Jenkel
Bühnenbildassistenz und Herstellung - Philipp Jasper



SVZ vom 8.Juli 2008: Reportage nach einem Probenbesuch
„Ataraxia zeigt witzige Show“
Ataraxia-Ensemble studiert „Nonsense“ ein / Premiere am Mittwoch

Altstadt, Bert Schüttpelz - Nach der erfolgreichen Aufführung des Musicals „Swinging St. Pauli“ hat sich das Ensemble der Kunst- und Musikschule Ataraxia an die nächste Produktion gewagt: Am Mittwoch hat das Stück „Nonsense“ um 19 Uhr Premiere.

„Das sind alles junge Frauen mit Feuer, die auf der Bühne stehen“, sagt Sven Jenkel, der gemeinsam mit Matthias Beitien die Regie führt bei der neuen Musical-Inszenierung „Nonsense“. Und ergänzend fügt er hinzu: „Das wird eine spritzige, witzige Bühnenshow, denn die Mädels haben echt Freude daran, zu singen und zu tanzen.“

Und sie alle - das sind fünf Hauptdarstellerinnen, vier Nebendarstellerinnen und ein Pianist sowie sieben Musiker als Orchester und vier Techniker - haben hart daran gearbeitet, diese neue Inszenierung auch wieder zum Erfolg zu führen. „Wir waren von St. Pauli so begeistert, dass wir mit diesem Schwung gleich noch mal was gemeinsam machen wollten“, erklärt der junge Regisseur, der bei der vorausgegangenen Produktion „Swinging St. Pauli“ noch selbst als Hauptdarsteller auf der Bühne stand. Dafür sei zunächst die Musical-Vorlage neu bearbeitet und auf das bunte Ataraxia-Ensemble zugeschnitten und dann die einzelnen Rollen entsprechend besetzt worden.

„Mir gefällt der Humor dieses Stücks“, sagt die 19jährige Liane. Es gebe so viel Situationskomik, so dass es einfach Spaß mache, mit dabei zu sein. Der Titel „Nonsense“ fordere einfach die Spielfreude heraus.

Allerdings lebe das Musical nicht von der gängigen Musik und dem Spaß allein, ergänzt Anna: „Es gehören schon ernsthafte Arbeit und hartes Training dazu, so ein Musical auf die Bühne zu bringen“, betont die 20jährige. Die gleichaltrige Samira lobt in diesem Zusammenhang die Anleitung der Tanzpädagogin der Musik- und Kunstschule: „Maya bringt uns die Tänze perfekt bei, erläutert und zeigt die Schritte und Kombinationen so, dass wir alle sie verstehen. Natürlich sind wir keine Profis, aber jede von uns hat ihre Stärken und die werden in der Inszenierung gezielt betont“, erläutert Samira.

Zum Erfolg einer Produktion gehört aber noch mehr, nämlich Teamgeist. Doch da hat Regisseur Sven Jenkel Glück, denn in seiner „Weibertruppe“ werden Zusammenarbeit und Zusammenhalt gro゚ geschrieben. „Wir verstehen uns sehr gut in der Gruppe, das passt“, sagt Nathalie. Besonders schön sei die Hilfe untereinander. Einer helfe dem anderen, jeder zeige, wie seine Stärken auch von allen anderen genutzt werden können. „Man ergänzt sich einfach. Der eine hat Gesangserfahrung, der andere tanzt schon seit vielen Jahren - das wird in dem Stück wunderbar zusammengeführt“, versichert Nathalie.

SVZ am 1.September 2008 zur Aufführung in der Gemeindehalle Sukow:
„Kult-Musical in Sukow!“